Stellungnahme
13.10.2025

Carbon Management zü­gig er­mög­li­chen – Ver­bän­de un­ter­stüt­zen Ge­set­zes­vor­ha­ben der Bun­des­re­gie­rung

  • Ver­bän­de be­grü­ßen Ge­set­zes­ini­ti­a­ti­ve zu Carbon Ma­nage­ment – für Kli­ma­schutz, Wett­be­werbs­fä­hig­keit und In­ves­ti­ti­ons­si­cher­heit.
  • Ein ver­läss­li­cher Rechts­rah­men schafft Rück­grat für kli­ma­neu­tra­le In­dus­trie.
  • CO2 -Trans­port­net­ze und -Spei­cher er­öff­nen neue Wert­schöp­fung in Deutsch­land.

An­läss­lich der Ex­per­ten­an­hö­rung im Deut­schen Bun­des­tag be­grü­ßen Die Deut­sche Carbon Ma­nage­ment Ini­ti­a­ti­ve (DCMI), die Carbon Ma­nage­ment Allianz (CMA) und der Bun­des­ver­band Carbon Ma­nage­ment (BVCMS) das Vor­ha­ben der Bun­des­re­gie­rung, die ge­setz­li­chen Grund­la­gen für Carbon Ma­nage­ment in Deutsch­land schnellst­mög­lich zu schaf­fen. Die In­dus­trie steht be­reit – jetzt braucht es ent­schlos­se­ne po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen, um Carbon Ma­nage­ment in Deutsch­land vo­ran­zu­brin­gen und da­mit Kli­ma­schutz, Wett­be­werbs­fä­hig­keit und In­ves­ti­ti­o­nen zu­gleich zu stär­ken.

Im Mit­tel­punkt der An­hö­rung steht die ge­plan­te No­vel­le des Koh­len­di­o­xid-Spei­che­rungs­ge­set­zes (KSpG), de­ren zü­gi­ge Ver­ab­schie­dung aus Sicht der Ver­bän­de ein wich­ti­ger Schritt ist, um Ab­schei­dung, Nut­zung und Spei­che­rung von CO2 in Deutsch­land rechts­si­cher zu er­mög­li­chen und in den eu­ro­pä­i­schen Markt ein­zu­bin­den.

„Mit dem Ge­set­zes­vor­schlag soll nun end­lich in Deutsch­land le­gal wer­den, was in an­de­ren Län­dern schon längst zum Kli­ma­schutz-Ins­tru­men­ten­kas­ten ge­hört: Die Ab­schei­dung, Spei­che­rung und Wei­ter­ver­ar­bei­tung von CO2. Deutsch­land ge­winnt da­mit Hand­lungs­frei­hei­ten im Er­rei­chen der Kli­ma­zie­le und er­öff­net neue In­ves­ti­ti­ons­chan­cen für Kli­ma­tech­no­lo­gien Made in Germany.“, sagt Dr. Timm Kehler, Vor­stand von DIE GAS- UND WASSERSTOFF­WIRTSCHAFT e.V. „Als Bran­che wol­len wir un­se­re brei­te Ex­per­ti­se im Be­reich Pipe­line­trans­port und Roh­stoff­han­del ein­brin­gen, um Kli­ma­schutz und Er­halt von Ar­beits­plät­zen in der ener­gie­in­ten­si­ven In­dus­trie zu ver­bin­den. Und der Was­ser­stoff­hoch­lauf wird Rü­cken­wind er­hal­ten, denn durch CCS wird die Pro­duk­ti­on von kli­ma­scho­nen­dem Was­ser­stoff zu güns­ti­gen Prei­sen greif­bar.“ Der Ver­band DIE GAS- UND WASSERSTOFF­WIRTSCHAFT ist Trä­ger der Deut­schen Carbon Ma­nage­ment Ini­ti­a­ti­ve (DCMI).

Carbon Ma­nage­ment gilt als ent­schei­den­des Ins­tru­ment für die De­kar­bo­ni­sie­rung in­dus­tri­el­ler Pro­zes­se, ins­be­son­de­re in Sek­to­ren mit un­ver­meid­ba­ren Emis­si­o­nen wie der Ze­ment-, Kalk-, Stahl- oder Che­mie­in­dus­trie. „Eine kla­re Carbon Ma­nage­ment Stra­te­gie wird den In­dus­trie­stan­dort Deutsch­land stär­ken und ei­nen zen­tra­len Bei­trag zum Kli­ma­schutz lie­fern“, be­tont Mar­kus Rosen­thal, Ge­schäfts­füh­rer des Bun­des­ver­bands Carbon Ma­nage­ment (BVCMS). Ohne die Ab­schei­dung, Nut­zung oder Spei­che­rung von CO2 wer­den die deut­schen und eu­ro­pä­i­schen Kli­ma­zie­le nicht er­reich­bar sein – da­rauf wei­sen auch der Welt­kli­ma­rat (IPCC) und zahl­rei­che wis­sen­schaft­li­che Stu­dien hin.

Gleich­zei­tig bie­tet Carbon Ma­nage­ment eine in­dus­trie­po­li­ti­sche Chan­ce: Durch In­ves­ti­ti­o­nen in Ab­schei­dungs­tech­no­lo­gien, Trans­port­net­ze und Spei­cher­in­fra­struk­tur kann eine neue in­dus­tri­el­le Wert­schöp­fungs­ket­te ent­ste­hen, die In­no­va­ti­o­nen för­dert und qua­li­fi­zier­te Ar­beits­plät­ze si­chert. „Da­mit ge­plan­te In­ves­ti­ti­o­nen tat­säch­lich rea­li­siert wer­den und in fi­na­le In­ves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen (FIDs) mün­den, braucht es mehr als nur die ge­plan­te ge­setz­li­che Grund­la­ge. Die­se ist über­fäl­lig, aber ent­schei­dend ist, dass im en­gen Dia­log mit der In­dus­trie ver­läss­li­che För­der- und Fi­nan­zie­rungs­ins­tru­men­te eta­bliert wer­den.“ er­klärt Georg Ehr­mann, Ge­schäfts­füh­rer der Carbon Ma­nage­ment Allianz (CMA). „Die Kli­ma­schutz­ver­trä­ge sind da­für ein wich­ti­ger Bau­stein. Zu­gleich müs­sen Pla­nungs- und Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren be­schleu­nigt, Trans­port- und Spei­cher­in­fra­struk­tur auf­ge­baut und eu­ro­pä­i­sche Koo­pe­ra­ti­o­nen ge­stärkt wer­den, da­mit Carbon Ma­nage­ment zu ei­nem ech­ten In­dus­trie­pro­jekt wird, im In­te­res­se von Kli­ma­schutz, In­no­va­tion und Wett­be­werbs­fä­hig­keit.

Deutsch­land hat jetzt die Chan­ce, beim Auf­bau einer CO2-In­fra­struk­tur eine füh­ren­de Rol­le zu über­neh­men und ver­lo­re­nen Bo­den auf­zu­ho­len. Wäh­rend an­de­re eu­ro­pä­i­sche Län­der be­reits Lei­tun­gen, Ter­mi­nals und Spei­cher­pro­jek­te er­rich­ten, bie­tet die ak­tu­el­le Ge­set­zes­ini­ti­a­ti­ve die Mög­lich­keit, auf­zu­schlie­ßen und ei­ge­ne Pro­jek­te schnel­ler vo­ran­zu­brin­gen. Da­für braucht es je­doch Tem­po, Pla­nungs­si­cher­heit und eu­ro­pä­i­sche Koo­pe­ra­tion, sonst bleibt Deutsch­land Beo­bach­ter statt Ge­stal­ter der in­dus­tri­el­len Trans­for­ma­tion.

Die Ver­bän­de un­ter­stüt­zen da­her die Plä­ne der Bun­des­re­gie­rung und spre­chen sich da­für aus, die ge­setz­li­chen Grund­la­gen und po­li­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen für Carbon Ma­nage­ment noch in die­sem Jahr ab­zu­schlie­ßen. Nur mit ei­nem in­te­grier­ten An­satz aus Ab­schei­dung, Trans­port, Nut­zung und Spei­che­rung von CO2 kön­ne Deutsch­land eine füh­ren­de Rol­le im eu­ro­pä­i­schen Carbon Ma­nage­ment ein­neh­men – und Kli­ma­schutz, in­dus­tri­el­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit und Ener­gie­ver­sor­gungs­si­cher­heit zu­gleich stär­ken.

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